Franziska Amirov: Jüdisch-christliche Buchmalerei im Spätmittelalter
Jüdisch-christliche Buchmalerei im Spätmittelalter
Aschkenasische Haggadah-Handschriften aus Süddeutschland und Norditalien
Franziska Amirov (Autorin)
Berlin 2018
hrsg. von Wolfgang Augustyn
Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft
ISBN 978-3-87157-247-0
In spätmittelalterlichen Buchwerkstätten arbeiteten jüdische und christliche Buchhand-werker gemeinsam an jüdischen Handschriften. So fanden christliche Malstile und Bildmotive ihren Weg in die illuminierten Ausgaben.
Illuminierte hebräische Handschriften des 15. Jahrhunderts sind leuchtende Zeitzeugen einer interreligiösen Zusammenarbeit von jüdischen und christlichen Buchmalern Geschulte jüdische Schreiber, die sogenannten Soferim, schrieben den Text auf die Pergamentseiten. Die Illustrationen wurden danach von Buchmalern ausgeführt, die jedoch nicht jüdisch sein mussten. Mit Hilfe eines jüdischen Beraters konnten auch Christen die Illustrationen an den richtigen Textstellen einfügen. Die gemeinsame Arbeit von Juden und Christen an jüdischen Handschriften stellt Franziska Amirov in diesem Buch erstmals ausführlich dar. Zahlreiche Abbildungen verdeutlichen den jüdisch-christlichen Motiv- und Stilaustausch während der gemeinsamen Arbeit. In hebräischen Handschriften konnten zum Beispiel Stileinflüsse der christlichen Buchmaler Johannes Bämler aus Augsburg oder Berthold Furtmeyr aus Regensburg gefunden werden. Der jüdische Schreiber und Buchbinder Meir ben Israel Jaffe hat in Ulm und Nürnberg gearbeitet, während Joel ben Simeon zwischen Süddeutschland und Norditalien hin und her reiste.
Franziska Amirov, geb. 1984 in München, studierte Kunstgeschichte, Philosophie und amerikanische Literaturgeschichte an der LMU München. Forschungsschwerpunkte: Jüdische Geschichte und Kunst.
Verlagsort: Berlin
ISBN: 978-3-87157-247-0
Seiten: 304
Abbildungen: 127 farbig, 261 sw
Einband: Hardcover, Leinen mit Schutzumschlag
Maße: H 23,80 cm / B 30,00 cm
Ladenpreis: 99,00 Euro